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Interview mit Daniel Artmann, Geschäftsführer des Digitalen Gründerzentrums Stellwerk 18 in Rosenheim

Interview Daniel Artmann, Digitales Gründerzentrum Stellwerk 18 Rosenheim

 

Sie sind Netzwerkmanager und Geschäftsführer von Stellwerk 18. Welche Themen beschäftigen die Gründer im Netzwerk im Zusammenhang mit der Digitalisierung, und welche Innovationen werden hier auf den Weg gebracht?

Im Stellwerk18 haben wir Gründer aus den unterschiedlichsten Branchen. Alle eint, dass sie ihre Geschäftsmodelle mit einer digitalen Lösung umsetzen. Eines unserer Unternehmen revolutioniert gerade mit seiner Konfigurations-Software und standardisierten Modulbauweise den Holzfertigbau, ein anderes Start-up hat einen RoboAdvisor als virtuellen Finanzierungsberater für regionale Banken entwickelt. Zudem haben wir ein Antennenentwickler-Team im Haus, welches bereits Patente angemeldet hat und im Bereich DAB+ & 5G auf den Markt drängt. Aber auch die Bereiche KI, „Mensch zu Maschine Kommunikation“, Gesundheit, Ausschreibungen und intelligente Buchhaltung bilden unsere Teams ab.

 

Worin besteht insbesondere die Aufgabe von Stellwerk 18, sowohl im Gründer-Netzwerk als auch im Berufsverband?

Der Berufsverband Digitale Wirtschaft Südostoberbayern e.V. unterstützt und vernetzt die etablierten Unternehmen der Region, die sich der zunehmenden Digitalisierung von Märkten, Geschäftsmodellen und Prozessen stellen wollen, mit innovativen Start-ups. Im Digitalen Gründerzentrum „Stellwerk18“ selbst tummeln sich auf rund 1.700 qm Fläche Start-ups mit digitalen Geschäftsideen. Individuelle Büroräume mit hochwertiger Infrastruktur erleichtern es Quer- und Vorausdenkern, ihre Geschäftsmodelle zum Erfolg zu führen. Unsere Gründer werden von BayStartUP gecoacht und bei der Investorensuche unterstützt. Mit rund 300 aktiven Business Angels, 100 institutionellen Investoren und öffentlichen Fördermittelgebern ist das Investoren-Netzwerk von BayStartUp eines der größten in Deutschland und Europa.

 

Besonders für kleine und mittlere Unternehmen bedeutet die Digitalisierung eine Herausforderung. Welche Win-Win-Möglichkeiten sehen Sie in einer Zusammenarbeit zwischen etablierten Unternehmen und Start-ups?

Ambitionierte Existenzgründer mit ihren technologischen Neuerungen und ihrem IT-Know-how sind ideale Partner für Unternehmen aus der analogen Wirtschaft: Sie sind Sparringspartner, wenn es darum geht, die Anwendbarkeit neuer IT-Technologien im eigenen Unternehmen zu erproben. Im Stellwerk18 bieten wir ideale Möglichkeiten für einen solchen Austausch, in den wir die Hochschulen, die Kammern, die Wirtschaftsförderungen in der Region und Fördermittelgeber in idealer Weise einbinden können. Bereits heute haben wir feste Kooperationen mit Unternehmen in der Region, aber auch mit Weltmarktführern. Einige Unternehmen haben sich bereits mit Minderheitsbeteiligungen bei Start-ups eingebracht.

 

Wo kann sich ein interessiertes Unternehmen informieren?

Jederzeit bei mir persönlich oder unserem Team unter netzwerk@stellwerk18.de. Gerne laden wir interessierte Unternehmer zu einer Präsentation und Vorstellung der Gründer ein.

 

Was denken Sie: Sind die Gründer potentielle Arbeitgeber und Ausbildungsbetriebe?

Auf jeden Fall. Zwei unserer Teams bilden aus und auch die Nachfrage nach einem Job in einem Star-up steigt stetig. Die neue Arbeitskultur und die Möglichkeit bei einer neuen Entwicklung hautnah dabei zu sein, lockt viele Studenten sowie auch Arbeitnehmer aus etablierten Unternehmen zu uns ins Stellwerk.

 

Im Hinblick auf Ausbildung: Wie verändern sich Ihrer Meinung nach Arbeit und Ausbildung im Zusammenhang mit der Digitalisierung?

 

Die Digitalisierung bringt in allen Branchen, egal von welcher Unternehmensgröße, eine Vielzahl an Chancen, aber auch Herausforderungen mit sich. Sie kann zu besseren Prozessen, und damit zu mehr Effizienz und Kostenreduzierung beitragen. Aber zeitgleich steigt hier natürlich umso schneller der Wettbewerb. Die Unternehmen und ihre Mitarbeiter müssen sich der fortschreitenden Digitalisierung und den neuen technischen Möglichkeiten anpassen.

Wir werden auch in der Ausbildung einen Wandel bekommen. Natürlich ist fachliches Wissen unabdingbar, aber Wissen verändert sich heute so schnell wie nie. Zudem werden viele handwerkliche Tätigkeiten nun von Maschinen durchgeführt, und man wandert von der Werkbank an den PC. Das heißt, wir müssen in der Ausbildung nicht nur schnelles neues Fachwissen vermitteln, sondern zusätzlich die Kompetenz für praxisorientiertes Lernen steigern, um mit Veränderungen umgehen zu können. Eine IT-Basisausbildung für alle Berufszweige wird sicherlich irgendwann kommen.

 

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